Doping-Sperre für Pechstein war falsch

Doping-Sperre für Pechstein war falsch

DOSB bittet Claudia Pechstein um Entschuldigung (Süddeutsche)
Dopingnachweis nicht haltbar (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Doping-Sperre für Pechstein war falsch (Die Welt)
„Aus unserer Sicht ein Opfer“ DOSB stellt sich hinter Pechstein (n-tv)
Wiedergutmachung – Entschuldigung, Pechi! (Berliner Kurier)

Es schlägt in diesen Tagen ein, was lange fällig war. Die verantwortlichen Funktionäre und CAS-Richter bestückten die Bomber selbst, die nun ihnen einen Bombenhagel um die Ohren schmeißen. 2009 wurde Claudia Pechstein ohne jeden Nachweis der Einnahme einer Substanz zu einer 2 jährigen Dopingsperre verdonnert.

Claudia Pechstein hat eine - durch ihren Vater vererbte - Blutanomalie, die erhöhte Retikulozytenwerte im Blut erzeugt. Nicht, dass diese Wert nützlich sind zur Steigerung der Leistungsfähigkeit, Ausdauer o.ä. Nein, sie sind einfach nur da. Auf der einen Seite als Indiz für Doping und auf der anderen Seite als Indiz für eine Krebserkrankung oder eben, wie bei Claudia einfach nur als vererbte Marotte der Natur.

Kommt eine Sportlerin aus der ehemaligen DDR und läuft sie trotz ihres fortgeschrittenen Alters immer noch an der Weltspitze, so scheint die Vermutung, dass sie gedopt hat das Naheliegendste zu sein. In keinem zivilisierten Rechtssystem werden nach Wahrscheinlichkeiten Urteile gesprochen. Doch in der internationalen Sportgerichtsbarkeit (CAS) ist es eben so. Dutzende Mediziner und Gutachter kamen zu dem Schluß, dass Claudia Pechstein diese vererbte Blutanomalie hat, doch das CAS hatte gesprochen, eine Wiederaufnahme des Verfahrens nicht vorgesehen.

Beenden Sie bitte ihre Karriere, wurde ihr nahegelegt. Seit 2009 kämpft Claudia Pechstein für ihr Recht und für Wiedergutmachung. Die F&F Gruppe unterstützt seit 2011 Claudia Pechstein beim Kampf um Gerechtigkeit. Auf der einen Seite als Sponsor, weil sie so gut zu F&F passt. Das Ziel nicht aus den Augen verlieren, sich nicht abbringen lassen. Zu wissen, was gerecht ist und dafür einstehen. Das ist der anstrengende und harte Weg, doch erlaubt einen klaren Blick in jeden Spiegel. Auf der anderen Seite entwickelte die F&F Lasertechnik ein neues Kufen-Schleif-Verfahren. Die präparierten Kufen aus dem F&F Labor von Andreas Babbe bringen einen Vorteil von rd. 0,5 Sekunden pro Runde. Mit einer ordentlichen Portion Wut im Herz und Weltklasse Technik unter den Füßen hält Pechstein die Weltspitze. Knackt den Bahnrekord in Seoul und Inzell, verbessert mit 42 Jahren ihre persönliche Bestzeit in Berlin, gewinnt Weltcups, steht regelmäßig auf dem Podium des Internationalen Eisschnelllaufs. F&F ist stolz dabei zu sein!

2015 ist ein gutes Jahr für Claudia. Das Oberlandesgericht München hat ihre Klage angenommen und nun wird über den Fall vor einem ordentlichen Gericht befunden. Und gestern am 29.1. platzte eine weitere Bombe über dem Kopf der verantwortlichen Funktionäre und CAS-Richter. Der DOSB (Deutscher Olympische Sport Bund) Präsident Alfons Hörmann entschuldigt sich im Namen des Sports bei Claudia Pechstein für die Ungerechtigkeit, nachdem eine Expertenkommission mit 5:0 Stimmen in 5 unabhängigen Gutachten zu dem gleichen Urteil kam: „Alle Gutachter kommen zu dem Schluss, dass anhand der Blutbildverläufe und Erythrozyten-Merkmale von Claudia Pechstein ein Doping-Nachweis nicht geführt werden kann“. Hörmann ist seit 2013 DOSB-Präsident und kann nun wirklich nichts für diese Situation. Eine große Geste, es so auszusprechen und auf den Punkt zu bringen!

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